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Internationale Konferenz zu Hannah Arendts „Eichmann in Jerusalem“ (Berlin)

04.11.2025 - 05.11.2025
Eichmann-Prozess in Jerusalem (1961)

Eichmann-Prozess in Jerusalem (1961)

Am 4. und 5. November findet in der Topographie des Terrors, Berlin, die internationale Konferenz der Kritischen Gesamtausgabe zu Arendts „Eichmann in Jerusalem“ statt. Im Fokus stehen der Werkkomplex, seine Kontexte und seine Neuedition.  

Anlässlich des Jerusalemer Eichmann­-Prozesses 1961 verfasste Hannah Arendt einen Bericht, der zu ihrem wohl umstrit­tensten Buch werden sollte. Auf der Kon­ferenz werden zentrale Themenkom­plexe von Eichmann in Jerusalem (1963) auf ihre historische Dimension wie ihre aktuelle Bedeutung hin beleuchtet – auch vor dem Hintergrund der wissen­schaftlich-kritischen Neuedition des Wer­ks. Fragen zur Möglichkeit einer juris­tischen Ahndung des Holocaust, zum To­pos der Banalität des Bösen, zu Arendts Wahrnehmung der jüdischen Opfer und des jüdischen Widerstands wie zur inter­nationalen Debatte um das Buch stehen dabei im Mittelpunkt der Diskussion. 

Die Konferenz wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Freie Universität Berlin, Abteilung Internationales, und die Ernst-Reuter-Gesellschaft. Sie wird mit Unterstützung der Topographie des Terrors veranstaltet. 


Programm:

Dienstag, 4. November 2025 

Keynote von Tom Segev: Hannah Arendt in Jerusalem, 18 Uhr  

Begrüßung durch Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors 

Einführung durch Lutz Fiedler (Potsdam/Berlin), Lisa-Maria Renner (Berlin) und Michael Wildt (Hamburg) 

    Auch als Livestream: www.topographie.de/livestream 


Mittwoch, 5. November 2025 

Panel 1, 10.15–11.30 Uhr: „Er hat sich... niemals vorgestellt, was er eigentlich anstellte.“ Was bleibt von Arendts Banalität des Bösen? 

Marie Luise Knott (Berlin): Von Königen und Päpsten 

Fabien Théofilakis (Berlin): Wenn das Böse normal wird... Zur Aktualität von Arendts Konzept zwischen NS-Tätern und  den ,génocidaires‘ der Tutsi 

11.30–11.45 Uhr: Pause 

 

Panel 2, 11.45–13.15 Uhr: „I said there was no possibility of resistance, but there existed the possibility of doing nothing.“ Jewish Councils, Witnesses, Resistance - Hannah Arendt and the Victims of the Holocaust 

Leora Bilsky (Tel Aviv): A Tale of Two Women. Resistance and Collaboration in the Eichmann Trial 

Réne Schlott (Berlin): Raul Hilbergs „Destruction“ vs. Arendts „Eichmann“. Zwei Bücher, ein Gedanke? 

Laurien Vastenhout (Amsterdam): The Politics of Complicity. Rereading Arendt on the Jewish Councils 

13.15–14.45 Uhr: Mittagspause (außer Haus) 

 

Panel 3, 14.45–16 Uhr: „Ein Verbrechen gegen die Menschheit..., verübt am jüdischen Volk.“ Eichmann in Jerusalem, der Holocaust und seine juristische Ahndung 

Annette Weinke (Jena): Challenge of the Unprecedented. Hannah Arendt als Theoretikerin und Kritikerin des modernen Völkerstrafrechts 

Kerstin von Lingen (Wien): Eichmanns Echo aus Jerusalem. Auschwitzprozesse in Wien und Frankfurt 

16.00–16.30 Uhr: Kaffeepause 

 

Panel 4, 16.30–17.45 Uhr: „Ein Streit um ein Buch..., das niemals geschrieben worden ist.“ Zur internationalen Debatte um Eichmann in Jerusalem 

Stefania Maffeis (Dresden): Zirkulationen und Blockaden. Die frühen Debatten um „Eichmann in Jerusalem“ zwischen BRD und USA 

Werner Renz (Frankfurt am Main): „Hannah Arendts jüdische Dolchstoßlegende“ (Robert M. W. Kempner). Der „Krieg“ gegen eine „böse Person“ 

 

Abschlussdiskussion, 18.00–19.30 Uhr: 

Lutz Fiedler im Gespräch mit Julia Richter (Graz), Annette Vowinckel (Potsdam/Berlin) und Mirjam Wenzel (Frankfurt am Main) 


   

Zeit & Ort

04.11.2025 - 05.11.2025

Topographie des Terrors
Auditorium
Niederkirchnerstraße 8
10963 Berlin

Weitere Informationen

Anmeldung für die Keynote (4. November): 

E-Mail: konferenz@topographie.de 

Telefon: 030 / 254509-0 

Anmeldung für die Konferenz (5. November): 

E-Mail: arendtconference@philosophie.fu-berlin.de 

Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Die Konferenz findet in deutscher und englischer Sprache statt (ohne Übersetzung). 

Schlagwörter

  • Eichmann in Jerusalem
  • Internationale Konferenz
  • Topographie des Terrors